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Copyright Detlev Bölter


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Lackarbeiten

Allgemeine Hinweise
Lackentfernung
Lackieren von Eisenblechen
Retuschierungen
Prägungen
Lackieren von Messingblechen mit erhabenen Ziffern
Brünieren
Farbiges Einlegen von Ziffern und Logos
Restaurieren von Schriftzügen
Korrigieren kleiner Lackfehler
Schwarzbeizen
Holzsockel- und hauben
Ziffernräder


Allgemeine Hinweise:
Zunächst: Der Anspruch, alte Lacke so aufzubauen wie vor 100 oder selbst vor 70 Jahren. erscheint mir nicht erfüllbar und zu hoch gegriffen. Es wurden Zutaten verwendet, die heute nicht mehr erhältlich oder sogar verboten sind. Versuchen wir also, uns dem Aussehen der alten Lacke mit modernen Mitteln so weit anzunähern wie möglich und uns mit Verfahren zu begnügen, die außerhalb professionaler Lackierwerkstätten liegen. Was ich hier beschreibe, folgt diesem bescheidenen Anspruch, es erbringt jedoch - nach vielen, vielen Versuchen -, Ergebnisse, die sich durchaus sehen lassen können. Wenn Sie meinen Arbeitsanleitungen folgen möchten, erhalten Sie ein gutes Ergebnis, versprochen! Sie sollten jedoch keine Arbeitsschritte überspringen oder abändern.
Andererseits, falls Sie bessere Lösungen finden, als ich sie beschrieben habe, bin ich sehr dankbar für Anleitungen, und ich werde sie gerne hier wiedergeben. Ich habe das Lackieren nicht erlernt; alles, was ich hier schreibe, habe ich mühsam durch Versuch und Irrtum herausgefunden.

Für alle Lackierarbeiten gilt: Üben Sie alle Arbeitsschritte zuerst an Blechen einer ausrangierten Maschine! Vermeiden Sie Pinsel bei allen flächigen Arbeiten, und nehmen Sie Spraydosen von Herstellern von Autolacken.
Ich verwende die Nitro-Kombilacke der Fa. Kwasny (andere Marken habe ich noch nicht kennen gelernt). Es gibt verschiedene und recht teure Schwarzschattierungen mit der Bezeichnung "Multona", nummeriert von 838 bis etwa 840, die Unterschiede sind jedoch marginal. Ich nehme den Nitrolack "Racing Lackspray" in schwarz von "Auto K". Das ist der gleiche Hersteller, auch wenn nicht Multona draufsteht. Es ist reines Schwarz und nicht in Nuancen an Autofabrikate angepasst wie das "Multona"-Sortiment, deshalb billiger.
Kombinieren Sie beim Grundaufbau keine Lacke verschiedener Hersteller oder gar mit unterschiedlicher Lösungsmittelsgrundlage. Der zu Multona passende Haftgrund heisst "Auto K - Racing-Lackspray, Universalgrundierung grau", Hersteller ist ebenfalls Kwasny.
Sie können natürlich eine andere Marke wählen, aber achten Sie stets auf Kompatibilität der Spraylacke und auf die Nitro- oder Nitrokombi-Basis. Alle hier genannten Lacke sind zum Beispiel im Obi-Baumarkt erhältlich - dies ist nicht als Werbung gemeint! Es mag sie auch in anderen Baumärkten geben, ein Anruf bei Kwasny kann das klären. Eine der wichtigsten Grundregeln: Man kann auf Nitrolacke andere Lacke aufbringen, jedoch nicht Nitrolack auf Lacke mit anderer Lösungsmittelbasis!

Lackentfernung
(nach oben)
Abbeizfluid oder Natronlauge (Natriumhydroxid aus der Apotheke, manche Rohrreiniger gehen auch). Bitte äußerste Vorsicht, nur im Freien anwenden, Schutzhandschuhe und möglichst auch seitlich geschützte Schutzbrille tragen! Das Zeug ist SEHR ätzend und kann die Augenhornhaut ruinieren.
Die alten Lacke lösen sich meist entweder mit dem einen oder dem anderen Mittel - abgesehen von den Einbrennlacken. Hier können Sie versuchen, den Lack mit einem Lötbrenner zu erhitzen. In manchen Fällen lässt er sich anschließend leicht abschaben.

Wenn nichts hilft, schleifen Sie den Rest plan oder ganz ab.

Die Lackreste müssen nicht vollständig verschwinden, es reicht sorgfältiges Anschleifen. Es darf jedoch keine scharfen Übergänge von Lack zu Metall geben. Übergänge müssen schattiert sein, wie an dem Trommelblech rechts erkennbar.

Prägungen (Zahlen, Ziffern, Logos) müssen perfekt sauber sein! Dabei kann das Auge täuschen! Haben Sie die alte (helle oder rote) Farbe entfernt, befindet sich darunter immer noch schwarzer Lack. Ein Extra-Arbeitsgang ist sehr zu empfehlen:
Überstreichen Sie alle Prägungen mit Abbeizmittel (Foto links) und lassen Sie es ein paar Stunden einwirken. Danach (je nach Abbeizmittel) abspülen oder mit Lösungsmittel reinigen. Mit einem feinen Nagel prüfen, ob wirklich alle Farbe draußen ist! Zum Schluß auf jeden Fall mit einer frischen Minibohrmaschinen-Drahttellerbürste reinigen und die Oberfläche mit Spiritus reinigen.











Lackieren von Eisenblechen
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Vorbemerkungen:

Entscheidend für den Erfolg ist die Vorbehandlung der Fläche. Vor der Farblackierung muss die Fläche vollkommen eben sein. Die schnell trocknende Grundierung schafft keinen optimalen Verlauf, selbst wenn die Fläche völlig eben aussieht. Schleifen Sie die Grundierung nass (spezielles Nassschleifpapier verwenden!) mit 1000er Körnung. Einige wenige blanke Stellen schaden nicht, doch wenn Sie zu sehr auf das Metall durchschleifen, sprayen Sie eben eine neue Grundierschicht und wiederholen das Feinschleifen.

Spraylackieren mit der Dose erfordert etwas Übung. Aus der Düse kommen ja Tröpfchen, die sich auf der Fläche zusammenschließen müssen, allerdings nicht soweit, dass sich aufgrund zu hoher Lackdichte Tropfnasen bilden. Spraydosen geben eigentlich zu große Tröpfchen ab, damit müssen wir leben und immer wieder feinschleifen.

Legen Sie die Bleche etwas erhöht (min. 1/2 cm) auf Holzklötzchen oder Metallröhrchen, norfalls auch dicke Schrauben als Unterlage.
Halten Sie den Strahl niemals auf einem Punkt! Die Hand mit der Dose muss schon vor dem Sprühen in Bewegung sein, immer über die ganze Breite des Bleches und darüber hinaus sprayen.
Beginnen Sie mit den Kanten. Sprühen Sie stets kleine Mengen (1 bis 2 Sekunden), beobachten Sie, ob sich kurz nach dem Sprühen die Fläche schließt. Machen Sie nach jedem Sprühgang eine kleine Pause (20 - 30 Sekunden). Lackieren Sie bei gutem Licht, damit Sie den Verlauf beobachten können, und in möglichst staubfreier Umgebung. Am besten geht das im Freien, am allerbesten bei Regen (natürlich überdacht), das garantiert Staubfreiheit. Sprayen Sie nie unterhalb einer Umgebungstemperatur von 20°, etwas mehr wäre optimal. Und vermeiden Sie unbedingt Luftzug, der kann unerwünschte Matteffekte verursachen. Auch die Spraydose sollte vorher warm stehen und sich handwarm anfühlen.

Alle Lackarbeiten lassen sich wiederholen, also kaufen Sie zusammen mit den Lacken gleich Abbeizfluid. Vermutlich werden Sie zu Anfang nicht gleich mit Ihrem Ergebnis zufrieden sein. Die selbst aufgebrachten Lacke lösen sich im Gegensatz zu den alten Lacken sofort.

Nitrolacke sind sehr schnell oberflächentrocken, was ein sehr gleichmäßiges Sprühen erfordert. Sie sind jedoch schnell staubresistent, ein großer Vorteil. Auch wenn die Oberfläche trocken ist, sind die Lacke jedoch nicht grifffest - im Gegenteil, jede neue Lackschicht weicht die darunterliegenden auf, einschließlich der Grundierung. Wenn Sie also nicht Ihre Fingerabdrücke verewigen wollen, lassen Sie den Lacken vor dem nächsten Arbeitsgang jeweils einen Tag (Minimum: 12 Stunden) Zeit zum Durchtrocknen.


1. Spachteln. Zeigt das blanke Blech Dellen oder tiefe Kerben, mit Auto-Feinspachtel glätten und nach dem Trocknen mit 600er Nassschleifpapier mit dem Schleifklotz plan schleifen. Dann die Öffnungen für Achsen oder Wellen mit Papierröllchen auskleiden.

2. Grundieren:
Bleche ohne Prägungen: Grundierung sprühen, bis die Oberfläche gleichmaßig glänzt und geschlossen ist. Die Grundierung darf also etwas dicker sein.
Bleche mit Prägungen: Grundierung sehr dünn, jedoch deckend sprühen. Die Oberfläche muss nicht geschlossen sein.

Nach dem Trocknen (das kann im Backofen beschleunigt werden: 4 Stunden warten, dann 10 Min bei 100° "backen". Unterlassen Sie diese Abkürzung lieber, wenn Sie die Grundierung dick gesprüht haben, es gibt dann Blasen) mit 600er, besser noch mit 1000er Nassschleifpapier glätten. Das Schleifen ist notwendig, da die körperreichen Grundierungen nicht optimal verlaufen. Beginnen Sie stets mit dem Schleifklotz, danach kann man die Fingerspitzen einsetzen. Ein paar Quadratmillimeter Metall dürfen beim Schleifen zum Vorschein kommen; wenn Sie mehr Metall freischleifen, wiederholen Sie die Grundierung. Zum Schluß die Oberfläche mit Terpentinersatz reinigen.
Prägebleche: Vermeiden Sie die zweite Grundierung, sonst laufen die Vertiefungen zu.
Empfehlung für feine Prägungen und Logos, besonders das Brunsviga-Logo auf den "M"-Maschinen): Schleifen Sie die Vertiefungen nach der Grundierung mit der Minibohrmaschinen-Tellerbürste wieder bis auf das Metall aus. Nehmen Sie dafür möglichst eine frische Tellerbürste, die Sie möglichst flach ansetzen. Sehr wichtig: Anschließend alle Übergänge mit feinem Nassschleifpapier glätten und unbedingt wieder mit Terpentin polieren. Zum Abtrocknen des Terpentins, vor allem, wenn Sie gespachtelt haben, einige Stunden trocknen lassen. Gespachtelte Stellen saugen Terpentin auf und geben es nur langsam wieder ab. Der Nitrolack reagiert darauf mit Fehlstellen (Bläschen).


Es erfordert genaues Beobachten, damit die Grundierung zwar deckend verläuft, jedoch so dünn wie möglich bleibt, damit die Prägungen nicht zulaufen. Achslöcher, wie auf den seitlichen Trägern, schützt man mit eingeschobenen, kleinen Papierröllchen, die bündig abschließen. Das gilt besonders für alle Lager.


3. Schwarz lackieren: Ev. Papierröllchen für die Lager erneuern. Grundlack (meist schwarz) deckend sprayen. Bei Blechen mit Prägungen so dünn wie möglich, doch stets darauf achten, dass die Oberfläche nach 1 - 2 Minuten geschlossen ist. Wichtig: Beginnen Sie damit, einmal ringsherum und kurz gegen die Blechkanten zu sprühen. Man vergisst sie sonst gerne. Kleine Pausen machen und beobachten. Wie gut der Verlauf ist, ist bei diesen Lacken endgültig erst nach etwa 2 Minuten zu beobachten, wenn sich das Lösungsmittel verflüchtigt.
Nun verschrauben Sie das Trommelblech probeweise und drehen Sie die Kurbel. Falls die Einstellzapfen an den Schlitzen des Bleches schleifen: Entfernen Sie den Lack, der sich in den Innenkanten der Schlitze befindet, mit einem scharfen Messer, und zwar von der Rückseite des Blechs aus. Die Bruchteile von Millimetern, die der Lack aufträgt, können bei sehr passgenauen Maschinen genügen, um die Zapfen zu behindern.


4. Endbehandlungen. Sie dienen dazu, den Hochglanzeffekt etwas zu verringern, der den Blechen ein allzu neues Aussehen gibt. Müssen Sie noch Prägungen farbig einlegen, dann verschieben Sie die Endbehandlung auf danach.
Vorbemerkungen: Lassen Sie die Flächen zuerst sehr gut durchtrocknen, mindestens 24 Stunden. Ein halber Tag plus eine halbe Stunde Backofen (100°) geht auch (Achtung: Befindet sich am lackierten Teil ein Stück Kunststoff oder Bakelit, dann KEINESFALLS im Backofen trockenen!). Wenn Sie mit Terpentin oder Nitroverdünnung polieren, fassen Sie die Oberfläche bei der Arbeit nicht an, denn sie wird durch die Lösungsmittel vorrübergehend etwas weicher.

Ich habe verschiedene Möglichkeiten erprobt:

1. Reine Politur (Leichte Brechung des Glanzes):
Polieren Sie die Oberfläche nur kräftig mit den Lösungsmitteln Terpentinersatz oder Nitroverdünnung, oder Sie nehmen Edelstahlreinigungsmittel (flüssig, aus der Küchenabteilung). Das bricht den Glanz minimal. Bei Lösungsmitteln: den Polierlappen nicht nass, sondern nur leicht feucht halten, und die Fläche immer polieren, bis sie trocken ist. Kein Lösungsmittel auf der Fläche stehen lassen, vor allem keine Nitroverdünnung.!

Achten Sie bei allen Politurversuchen darauf, völlig sauberen Stoff zu verwenden, denn jedes Krümelchen wirkt sich verheerend auf die Oberfläche aus.


2. Mattieren mit Bimsmehl (Etwas stärkere Brechung):
Diese Methode ist meines Erachtens die beste, bedeutet jedoch Materialkosten von ca. 15 Euro und Geduld. Sie brauchen: Bimsmehl, eine elektrische Zahnbürste, Autopolitur.
Fragen Sie in der Apotheke nach Bimsmehl. Muss meist bestellt werden, geht aber schnell. Die Gebinde liegen bei etwa 600 gr. (ca. 5 Euro; im Internethandel kostet es in der Regel sehr viel mehr!). Mischen Sie in einer flachen Schale einen Fingerhut voll Bimsmehl mit etwa der gleichen Menge Wasser. Bimsmehl nicht trocken verwenden! Die elektrische Zahnbüste (man bekommt die Batterieversion für ca. 5 Euro im Drogeriemarkt) hineintauchen, zuerst auf den Lack aufsetzen und dann erst starten. Nach kurzer Zeit neue Bimsmehlmasse und ein paar Tropfen Wasser nachlegen (auch Spucke ist sehr gut, bindet etwas besser als Wasser!). Daran, dass das Wasser sehr bald nicht mehr auf dem Lack perlt, erkennt man das Einsetzen der Wirkung.
Die ganze Fläche gleichmäßig und mehrfach langsam überfahren, es muss einige Minuten dauern. Wieder etwas Wasser nachträufeln. Zum Schluß mit einem weichen Schwamm unter fließendem Wasser gründlich abspülen und mit Auto-Lackreiniger behandeln. Ist die Fläche danach noch ungleichmäßig matt, das Ganze wiederholen. Sie bekommen den Bogen schnell raus, und das Ergebnis ist ein sehr schöner, schlierenfreier Seidenmatt-Effekt. Es wird dabei kein Lack abgenommen, sondern die Lackoberfläche wird nur minimal rauh.
Der Matteffekt wird stärker, wenn Sie statt mit der Zahnbürste mit einem kleinen Baumwollballen nass mattieren. Damit nehmen Sie - im Gegensatz zur abriebfreien Zahnbürstentechnik - eine winzige Schicht Lack ab und riskieren an den Kanten das Durchpolieren auf das Metall. Außerdem können sich leichte Schlieren bilden, da der Druck viel stärker ist. Dieses Mattieren mit Baumwollballen ergibt etwa das gleiche Ergebnis wie die nächste Variante:

3. Mattieren mit Stahlwatte oder 1000er Nassschleifpapier (stärkster Matteffekt):
Stahlwatte: Mattieren (oder besser wischen) Sie das Blech nach der letzten Lackierung mit sehr leichtem Druck mit feinster Stahlwatte. Die Mattierung soll mit der Zeit und nicht durch Druck und Kraft entstehen. Kreisförmig wischen, bis die Oberfläche im Gegenlicht gleichmäßig matt ist und man keine oder so gut wie keine Schleifspuren mehr sieht. Das erfordert etwas Übung und dauert eine Weile. Dadurch kann man auch kleinste Lackfehler (Staubpickel) sehr gut beseitigen. Vorsicht bei allen Kanten, die dünne Schicht schwarzen Lackes ist dort schnell durchpoliert.
Nassschleifpapier: Statt Stahlwatte können Sie auch mit 1000er Papier nass schleifen (Nur das spezielle Nassschleifpapier verwenden!). Bei Blechen mit Prägung ist hierbei Vorsicht geboten, damit Sie an den Prägungskanten nicht auf die Grundierung durchschleifen. Diese Bereiche können Sie als erstes mit Stahlwolle mattieren und dann die glatten Bereiche mit Schleifpapier bearbeiten.
Nehmen Sie ein etwa 6x6 cm großes Stück, dass sie auf einem weiteren Stück feinstem Schleifpapier noch etwas abnutzen. Kreisförmig, gleichmäßig und mit ganz geringem Druck arbeiten, damit Sie nicht auf die Grundierung kommen. Immer wieder etwas Wasser zugeben (Spucke geht auch). Zur Kontrolle zwischendurch abwischen.
Sie können anschließend den Lack mit Lackreiniger, Autopolitur oder Metallpolitur-Paste wieder aufpolieren, wenn Sie wollen.

Endreinigung:
Bei Blechen ohne eingeprägte Ziffern, Logos oder Zahlen: Anschließend nochmals mit Nitroverdünnung oder Terpentin polieren und mit sauberem und trockenen Tuch nachpolieren. Nochmals: Vorsicht mit Fingerabdrücken, also nicht sehr fest auf die Fläche drücken, denn der Lack wird leicht aufgeweicht. Das Blech danach ein paar Stunden ruhen lassen, bis die angelöste Oberfläche wieder durchgetrocknet ist.


Farbiges Einlegen von Prägungen (Ziffern und Logos)
(nach oben)

Bei Nitrolack als Grundfarbe für das Blech: Sie benötigen für die Prägungen Kunstharzlack aus der Dose, Farbe hellelfenbein, eventuell zusätzlich rot, beides in Seidenmatt. Keine Acrylfarbe! Bei manchen Original-Odhner-Maschinen benötigen Sie auch Goldlack oder -paste. Wenn Sie mehrfarbig einlegen, dann nicht gleichzeitig, sondern in komplett getrennten Arbeitsgängen.

Sehr dünn grundieren, also nicht versuchen, eine glatt verlaufende und geschlossene Oberfläche zu erzielen. Also nur einen Hauch von Grau über das Ganze legen. Gibt es feine Prägungen, wie zum Beispiel das Brunsviga-Logo, dann schleifen Sie die getrocknete Grundierung an diesen Stellen wieder heraus (Minibohrmaschine, Stahltellerbürste). Die rauhe oder leicht picklige Grundierungsfläche des gesamten Bleches gut mit 600er-Nassschleifpapier glätten, vor allem die Übergänge, falls Sie Grundierung mit der Tellerbürste entfernt haben. Mit Terpentin polieren, dann eine halbe Stunde trocknen lassen. Ist Terpentin auf gespachtelte Stellen geraten, muss die Trockung länger dauern, da sich die Spachtelstellen gerne mit Lösungsmittel vollsaugen. Terpentin verträgt sich nur mit getrocknetem Nitrolack, mit frischem jedoch überhaupt nicht.

Versuchen Sie, den schwarzen Nitrolack an diesen Stellen dünner zu sprayen, so dass er gerade so verläuft. Dazu bedarf es freilich etwas Erfahrung mit der Spraydose.


Den schwarzen Lack mindestens einen Tag trocknen lassen. Sind feine Prägungen zugelaufen (das kann man bereits nach einer Stunde erkennen), dann das ganze Blech gleich mit Abbeizmittel säubern (geht sehr schnell) und frisch grundieren, schleifen etc. Das tritt meist nur bei dem Brunsviga-Logo auf, vor allem bei den "M"- Maschinen.


Dann:

1. Zahlen und Ziffern mit einem feinen Pinsel und der Kunstharzfarbe zügig zutupfen. Das Blech zwischendurch auf die Unterlage klopfen, damit Blasen aufsteigen können. Sofort mit dem Finger (Latexhandschuh!) den überstehenden Lack abwischen.
2. Lassen Sie den Lack mindestens 20-30 Minuten antrocknen, bis er matt ist.
3. Befeuchten Sie ein Stück Küchenpapier oder sauberen Stoffs mit Terpentinersatz. Die Terpentinstelle leicht abdampfen lassen (etwas 10 Sekunden anblasen). Dann EINMAL über die Farbe wischen, die die Prägungen abdeckt. Das löst die Oberfläche der eingelegten Stellen an. Nicht herumwischen oder -reiben, sondern:
4. Die eingelegten Stellen mit einem TROCKENEN Stück Baumwollstoff abreiben, bis alle überflüssige Farbe verschwunden ist. Leichte Schlieren jedoch noch nicht wegpolieren!
5. Den Lack etwa eine weitere Stunde anziehen lassen. Dann das gesamte Blech mit Terpentin oder Nitroverdünnung polieren. Gibt es kleine Fehlstellen, die Sie zu stark auspoliert haben oder bei denen Bläschen erscheinen, geben Sie Lacktröpfchen mit einem Nagel auf die Stellen und wiederholen Sie den Vorgang.



Probleme mit sehr feinen Prägungen (insb. das Brunsviga-Logo): Siehe Sonderseite








Retuschierung auf Email- (Einbrenn-)Lack
(nach oben)
Es gibt auf frühen Maschinen sehr harte Lacke, die Zusammensetzung ist nicht genau bekannt. Es sind jene Lacke, die resistent gegen Abbeizmittel sind und die man mit Stahlwolle 000 und Spiritus polieren kann - kein anderer Lack würde das überstehen. Manchmal sind solche Lacke beschädigt, jedoch beschriftet (Brunsviga) und Sie möchten die Schrift natürlich erhalten.
Reinigen Sie die Oberfläche gründlich mit Seifenlauge, wenn möglich mit Terpentin und Spiritus (bei der Schrift vorsichtig testen!!). Retuschieren Sie dann kleine Lackfehler mit schwarzem Kunstharzlack oder Edding 780. Anschließend das Blech mit hochglänzendem Kunstharz(!)-Klarlack übersprayen und 24 Stunden trocknen lassen. Verwenden Sie keinen Nitro-Klarlack, wenn Sie darunter Kunstharzlack verwendet haben!!
Nach Trocknung leicht mit Scheuermilch oder Edelstahlreinigungsmittel und einem weichen Schwamm behandeln, das bricht den speckigen Hochglanz. Oder Sie nehmen Bimsmehl, die verschiedenen Möglichkeiten sind oben beschrieben worden. Die Oberfläche wird nicht so perfekt wie bei ganz neuem Lackaufbau, jedoch wesentlich verbessert. Ein Beispiel für diese Behandlung sehen Sie links.




Lackieren von Messingblechen mit erhabenen Ziffern (z.B. Original-Odhner, Vaucanson)
(nach oben)
Bei den Original-Odhner aus schwedischer Produktion müssen Sie die vernieteten Kommaleisten entfernen. Die rückseitige Nietenquetschung plan schleifen und die Nieten heraustreiben. Danach das Blech um die Bohrung herum etwas dünner schleifen, damit die später wieder eingesetzte Niete etwas hervorschaut und erneut gequetscht werden kann.
1. Das Blech wird, wie oben (Lackierung von Eisenblechen) beschrieben, grundiert. Danach mit Stahlwolle 000 oder feinstem Nassschleifpapier alle erhabenen Ziffern und Zeichen freiwischen. Das Entfernen der Grundierung ist deshalb sinnvoll, weil Sie nach dem Scharzlackieren nur noch die feine Farbschicht entfernen müssen. Abspülen, trocknen und schwarz lackieren.
2. Nach dem Trocknen (12 Stunden genügen) mit einem Glasradierer (im guten Schreibwarenhandel oder im Baumarkt) die Ziffern vorsichtig freilegen. Das ist Geduldsarbeit! Der Radierstift muss dabei genau senkrecht gehalten werden. Die durch die Glasfasern etwas rauh gewordenen Messingziffern vorsichtig mit "000 Rakso"-Stahlwolle oder allerfeinstem Nassschleifpapier blankwischen. Danach sollten Sie klarlackieren (Nitro-Klarlack, keine Kunstharzfarbe und kein Acryl!), das schützt das Messing vor dem Anlaufen, vor allem jedoch werden feine Mattstellen auf dem schwarzen Lack, die durch den Radierer und die Stahlwolle unweigerlich entstehen, zum Verschwinden gebracht. Mattieren Sie, wenn Sie möchten (siehe "Endbehandlung" oben).


Brünieren:
(nach oben)
Im 19. Jahrhundert wurden Messingoberflächen, so zum Teil auch die ersten Staffelwalzenmaschinen bisweilen nur brüniert statt lackiert. Über das Brünieren hier ein altes Rezept! Es gibt fertige Mischungen im Handel, die ich jedoch noch nicht ausprobiert habe. Wäre dankbar für einen Erfahrungsbericht!


Restaurieren von gemalten Schriftzügen
(nach oben)
Manche alte Metall-Abdeckhauben, oder gar die Maschine selbst, tragen handgemalte Schriftzüge. Es wäre äußerst aufwendig und hinterher sichtbar, drum herum zu restaurieren. Wenn Sie sich überhaupt an diese Arbeit machen wollen, benötigen Sie für die folgenden Arbeitsschritte allerdings einen Computer mit Bildbearbeitungsprogramm.
1. Fotografieren Sie den Schriftzug mit hoher Auflösung und öffnen Sie das Foto (ohne Digitalkamera: scannen Sie den Papierabzug ein) im Bildbearbeitungsprogramm.
2. Messen Sie die Breite des Original-Schriftzugs und bringen Sie den Schriftzug im Computer auf die gleiche Größe. Dazu müssen Sie es ev. hochkant stellen oder sogar auf zwei Blatt Papier aufteilen.
3. Drucken Sie das Bild (schwarz-weiß genügt) auf Kartonpapier.
4. Mit einem sehr spitzen und scharfen Messer (am besten ein Papiermesser) schneiden Sie die Umrisse heraus. Die bei Buchstaben wie "B" oder "e" innenliegenden kleinen Schnipsel heben Sie gut auf.
5. Restaurieren Sie jetzt den Lack vollständig.
6. Feuchten Sie nach dem Durchtrocknen des Stückes Ihre Schablone von beiden Seiten mit Wasser an und lassen sie etwas einweichen. Das Kartonpapier muß weich und nass sein, es dürfen aber keine Tropfen sichtbar sein. Legen Sie die Schablone auf die entsprechende Stelle. Fügen Sie dann die ebenfalls angefeuchteten Schnipsel an die entsprechenden Stellen. Das Papier muss durch die Feuchtigkeit gut anhaften. Sie können es noch etwas verschieben und korrigieren. Den Rest der Fläche decken Sie mit Papier und Klebestreifen (Krepppapier) ab. Auf der zu besprühenden Fläche darf kein Wasser stehen!
7. Sprühen Sie jetzt mit Kunstharzlack - meist gold- oder silberfarben - über die Schablone. Das geschieht mit kurzem, sparsamem Sprühnebel. Lassen Sie die Schablone noch eine Stunde drauf, dann vorsichtig abziehen bzw. mit Nadel und Pinzette abheben. Nicht ganz sauber abgedeckte Stellen, wo z.B. etwas Sprühnebel untergeraten ist, können Sie sogleich mit einem terpentingetränkten Lappen um einen Zahnstocher reinigen.
Das Ergebnis ist nicht perfekt, denn so kantensauber wie die alten Kalligraphen können Sie mit diesem Verfahren nicht arbeiten. Ich kenne aber keine bessere Möglichkeit, einen Metallkasten neu zu lackieren - es sei denn, man verzichtet ganz auf den Schriftzug. Oder man übergibt die Angelegenheit einem Profi. Ich bin aber für jeden Tipp dankbar!!

Korrigieren kleiner Lackfehler
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Winzige Kratzer oder Schlaglöcher können auf einem sonst bestens erhaltenen Lack störend ins Auge fallen - es sei denn, Sie zählen das zur vorzeigbaren Würde des Alters.
Wenn nicht: Nehmen Sie bei tiefen Kratern einen kleinen Tropfen Lack auf die Pinselspitze (ich nehme hierfür meist einen Nagel) und tupfen Sie ihn auf die Schadstelle. Machen Sie einen richtigen, buckeligen Tropfen. Die Ränder des frischen Lackes überdecken dabei den Rand der Schadstelle ein wenig. Durchtrocknen lassen.
Am nächsten Tag nehmen Sie den kleinen Lackbuckel mit einer Rasierklinge waagerecht ab. Die Klinge dabei durchbiegen und natürlich den alten Lack nicht beschädigen. Danach die Stelle ev. mit AKO-Polierpaste polieren und noch mit einem trockenen Tuch kräftig blankreiben. Autopolitur reicht auch - damit behandelt man guten, alten Lack ohnehin am besten. Die alte Schadstelle wird dadurch nicht unsichtbar, ist aber wesentlich unauffälliger.
Für kleinste Fehler und Abreibungen an der Blechkante oder bei ganz kleinen Abplatzern eignet sich auch der Edding 780. Nach dem Trocknen (10 Min.) mit einem trockenen Lappen überpolieren.

Schwarzbeizen
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Kleine Metallteile wie z.B. Schrauben kann man nach dem Blankschleifen und Reinigen (Lösungsmittel) mit "Eisen- und Stahl-Schwarzbeize" im Tauchbad dauerhaft einfärben. Das Beizmittel samt Anleitung erhalten Sie bei der Fa. Saemann. Sie können, wenn Sie nicht lackieren wollen, auch größere Abriebstellen mit dieser Beize behandeln, sie müssen jedoch völlig blank und sauber sein. Man erhält zwar keinen Lackeffekt, kann jedoch das blanke Eisen damit zum Verschwinden bringen, das sich ja ohnehin leicht dunkel verfärbt. Wenn das Mittel trocken ist, die Reste mit Spülmittel abwaschen, man kann mit einem Lappen auch leichten Glanz erzeugen. Ist das Eisen vorher gut gesäubert, ergibt Schwarzbeize oft einen erstaunlichen Effekt.
Nochmals: Das Eisen muß zum Beizen, das ja ein chemischer Vorgang ist, vollständig blank und sauber sein. Sicherheitshalber noch mit Spülmittel oder Spiritus säubern. Sie können Kleinteile kurz in die Beize halten oder sie mit dem Pinsel aufbringen. Ich habe den schwachen Abrieb meiner "Ur"-Melitta 157 so abgedeckt, bei einer meiner Triumphator-Maschinen sogar ganze Einstellstege. Wenn einem diese Kosmetik nicht mehr gefällt, läßt sich die Beizschicht mit Autopolitur wieder entfernen.

Holzsockel und -hauben
(nach oben)
Die frühen, gewellten Holzhauben und die Holzsockel aus Eiche und Pappel wurden meist mit sog. Bierlack lackiert. Mit Seifenlauge und einem groben Schwamm können Sie die Flächen reinigen und den spröden und nicht sehr haltbaren Lack teilweise auch ablösen. Goldfarbener Aufdruck ist meist recht haltbar, dennoch Vorsicht dabei! Mit Spiritus und Stahlwolle bekommt man den Lack vollständig herunter (das klappt natürlich nur beim Originallack). Dann ev. mit Holzkitt ausbessern - immer einen etwas dunkleren Farbton nehmen -, feinschleifen, grundieren und klarlackieren.

Die Bodenplatten sind manchmal in ziemlich schlechtem Zustand, vor allem hat sich Furnier gelöst oder ist abgebrochen. Wenn Sie nicht gerade einen Schreiner zum Freund haben, der Ihnen einen neuen Sockel samt aller Ausfräsungen anfertigt, sollten Sie sich mit einem Kompromiss begnügen.
Alle Beschläge abmontieren. Ich reinige dann die Holzplatte lediglich mit Seife und einem Küchen-Metallschwamm. Nach dem Trocknen klebt man abgelöste Furnierteile mit Kaltleim fest: das frisch verleimte Teil der Platte mit einem Stück Frischhaltefolie umkleiden, dann den Holzboden mitsamt der Folie zwischen zwei Leisten oder Brettchen legen und mit Schraubzwingen fest einspannen.
Anschließend können Sie Furnierfehler mit Holzkitt auskleiden. Muss aber nicht sein. Zum Schluß alles anschleifen, grundieren und mit Holzlasur (Farbton "Eiche mittel" oder "Teak" eignet sich meistens) abtönen. Die Beschläge polieren und wieder anschrauben.

Selbst eine toprestaurierte Maschine verliert nicht dadurch, dass alte Schäden am Holzboden sichtbar bleiben! Alternativ schleifen Sie das Furnier des Bodens ganz ab oder fertigen sogar eine neue Platte. Lösen Sie die Randleisten mit einem Stechbeitel vorsichtig ab. Den Zuschnitt der Platte erledigt der Baumarkt aus einem Weichholz-Regalbrett. Die Ausschnitte für die Beschläge können Sie mit einem Stechbeitel oder mit einem scharfen und stabilen Messer herauslösen. Leimen Sie dann die alten Randleisten wieder an. Mit Leinölfirnis grundieren und zwei Tage trocknen lassen. Danach die Fläche mehrfach gleichmäßig und dünn mit Holzlasur abtönen.

Zur Reinigung des Lacks bei Metallhauben: siehe hier.

Ziffernräder
(nach oben)
Reinigen: Reinigen Sie die Räder mit Seife oder Waschpulverlauge, wenn das nicht genügt, mit Metallpolitur! Danach mit einem Öllappen behandeln. Mehr mache ich nicht, wenn die Ziffern gut erhalten sind. Öl färbt die ev. leichte Bräunung der Ziffernräder deutlich dunkler. Wenn das nicht reicht: leicht mit Stahlwolle 000 abreiben, das entfernt die braun gebleichte Schicht.
Ziffern neu einlegen: Manche Ziffern lassen sich mit Seife oder Lösungsmittel entfernen. Geht das nicht: Nehmen Sie ein Abbeizmittel. Allerdings kann das die Ziffernräder braun färben. Wenn sie die Ziffern jedoch komplett neu einlegen wollen, gibt es - außer dem mühseligen Freikratzen der Ziffern - keine andere Wahl. Danach: Sprayen Sie einen Streifen schwarzen Nitrolacks auf ein Stück wenig saugendes Papier (z.B. Hochglanzbroschüre oder Illustrierte). Das bereits auf die Löschwelle aufgesteckte Ziffernrad zügig darüberrollen, bis es völlig mit Farbe bedeckt ist. Dann SOFORT die Farbe mit einem Stück Küchenpapier oder Stoff abreiben. Das Bakelit hat genügend Farbe aufgenommen. 4 Stunden trocknen lassen und die Ziffern mit Kunstharzfarbe(!) auslegen. Ich verwende dazu einen sehr feinen Schraubendreher, mit dessen Hilfe man die Ziffern gut zuschmieren kann. Mit übergezogenem Latexhandschuh gleich die überstehende Farbe abwischen. Nach einer halben Stunde die eventuellen Farbreste trocken oder mit einem schwach getränkten Terpentinappen wegpolieren.
Kleine Korrekturen: Manchmal fehlen nur winzige Teile eingelegter Ziffern, hier hilft außer Farbe auch das Holzwachs von Clou, das man in hellelfenbein bekommt (Farbe "Kiefer"). Gibt es Kugelschreiberspuren, müssen sie natürlich vorher entfernt werden, probieren Sie vorsichtig Ihre Lösungsmittel durch. Mit Spiritus habe ich noch die besten Erfahrungen gemacht. Kratzen Sie dann mit einer Stopfnadel im Bereich der fehlenden Farbe ein oder zwei winzige Rillen.
Nehmen Sie mit einem Schraubendreher kleinste Mengen von der Wachsstange ab und tauchen sie in Terpentinersatz. Fest in die Ziffer eindrücken und einmassieren, bis das Wachs hält. Nach einer halben Stunde mit einem abgedampften Terpentinlappen nachpolieren. Das Wachs wird nicht ganz fest und ist nicht so widerstandsfähig wie Lack, dafür werden die Ziffernräder nicht weiter beansprucht.

Manche alten Maschinen, z.B. Thales, tragen Metallziffernräder (Alu). Diese können Sie mit der Minibohrmaschinen-Stahlbürste blank schleifen (Vorsicht, Alu ist sehr weich, nehmen Sie keine frische Stahlbürste), dann wie üblich grundieren und mit Nitrolack sprayen und zum Schluß etwas mattieren. Sind die Ziffern nicht sehr tief, können Sie die Grundierung ausnahmeweise weglassen. Dann die Ziffernräder abnehmen und einzeln farbig einlegen.

Sind die Ziffern erhaben, mit einem Glasradierer freikratzen. Kleine Fehlstellen (unvermeidbar) anschließend mit einem feinen Nagel und Lack ausgleichen. Gibt es störende Mattstellen, Ziffernräder seitlich abkleben und klarlackieren, zum Schluß mev. wieder mattieren.

Vernickelte Ziffernräder (Staffelwalzenmaschinen)
Bei den flachen, vernickelten Ziffernscheiben ist der Nickel meist gut erhalten. Man legt die Ziffern mit einem in Farbe getauchten Lappen nach und wischt die überstehende Farbe gleich mit dem Latexhandschuh weg (Bild oben). Die restlichen Rückstände entfernt man nach einer Stunde Antrocknens vorsichtig mit Terpentin (Bild unten).
Ist der Nickel abgerieben, kann man die Farbreste der Ziffern entfernen und die ganze Scheibe zuerst mit Multona-Silberspray (Nitrolack) bedecken. Einen Tag später mattieren (wie hier beschrieben), danach legt man die Ziffern mit Kunstharzfarbe ein. Die Rückstände kann man notfalls auch ohne Terpentin mit einem sauberen Lappen wegpolieren.