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Brunsviga 10


Hersteller: Brunsviga Maschinenwerke, Braunschweig
Baujahr: ca. 1934
Seriennummer: 171139
Funktion: Vierspeziesmaschine im 5-er Staffelwalzenprinzip (geteilte Staffelwalze), 6x5x10
Beschreibung: Auch im Staffelwalzenprinzip haben die braunschweiger Konstrukteure eine technologische Entwicklung zu ihrem Höhepunkt und Abschluß gebracht - na ja, mal abgesehen von der Curta. Die Brunsviga 10 ist ein feinmechanischer Leckerbissen aus Stahl, leichtgängig, kompakt und ausgereift. Sie ist offiziell die kleinste je gebaute Brunsviga (obwohl ich anderer Meinung bin), sie wurde in etwa zwanzig Jahren Produktion nur in Details verändert.
Die ersten Modelle (bis ca. SN 142000) besaßen noch Kommaschieber aus Metall, außerdem fehlte die linke, feststehende Abdeckplatte des Schlittens. Später (etwa ab SN 235000) wurde der Schlittenrückstellhebel links fortgelassen, ebenso wie die Nullstelltaste an der Front. Ab 1950 kam dann die elektrisch betriebene Version "11e" hinzu, die mehr Stellen aufwies.

Die eigentliche Staffelwalze besitzt beim 5er-Prinzip vier Ritzel, bei der Einstellung von "5" oder mehr werden 5 Ritzel eines benachbarten Zahnrades dazugeschaltet. Die Platzersparnis führt im Resultatwerk zu nahe beieinander liegenden Zahlen, man vergleiche mit der 10er-Staffelwalze (z.B. bei der Archimedes).
Die Staffelwalze war dem Sprossenrad in ihrer Leichtgängigkeit stets überlegen, musste doch wesentlich weniger Masse bewegt werden. Durch die schräg gelegte Kurbel ist die Bedienung zusätzlich beschleunigt.
Als die Maschine zu mir kam, war sie technisch vollständig in Ordnung. Ich habe sie wie immer gereinigt , an manchen Stellen frisch geölt, Metallteile und Lacke aufpoliert. Die Einstellkappen wurden anfangs ersetzt (siehe Foto), wie so oft waren sie beim Abnehmen zerbröselt. Inzwischen habe ich original braune Kappen gefunden und aufgesteckt.


Anmerkungen: Gebrauchsanleitung in Kopie ist vorhanden. Das Modell 10 wurde bis 1952 gebaut. Bei späteren Modellen entfiel die linke Schlittensprungtaste und die Nullstelltaste der Einstellung, außerdem gab es auch farbige Lackierungen.
Um Gewicht zu sparen, wurden Brunsvigas bereits ab den zwanziger Jahren mit Alublechen verkleidet. Der Vorteil: Kein Rost, Nachteil: man muß fast immer Ecken und Dellen ausbeulen.

Links intern:

Tabelle der frühen Brunsviga-Modelle

Links extern: Zur Geschichte
Literatur: Martin S. 398
Ausführlich bei Reese
Download: Gebrauchsanweisung (JPG, ca. 1MB)



          


Die beiden Innenansichten oben und links stammen aus einer späteren Brunsviga 10, das Innenleben beider Maschinen ist jedoch fast identisch.



Ohne Zerlegen der Maschine kaum zu entdecken: Die geteilten Staffelwalzen.